Eine ganz besondere Wohnlage zwischen Bergischem Land und Ruhrgebiet stellt Thomas Kramer, Immobilienexperte in Wuppertal, heute mit dem Dönberg vor.

" />
Diese Webseite benutzt Cookies, um einige Funktionen anzubieten, anonyme Nutzungsstatistiken zu erstellen und Werbung anzuzeigen.
Das Online-Magazin
Dienstleistungen

An der Grenze: Dönberg

Der Deilbach fließt in die Ruhr, der Mirker Bach in die Wupper. Beide Gewässer entspringen auf dem Dönberg, der Wasserscheide zwischen dem Bergischen Land und dem Ruhrgebiet. Hier findet man Natur pur. Nur wenige Schritte aus dem bebauten Ortskern hinaus und es erstrecken sich große Felder und ausgedehnte Waldgebiete. "Der Dönberg wurde erst in den 1960er Jahren so richtig als Wohngebiet entdeckt", wirft der INCENTO-Immobilienexperte Thomas Kramer einen ersten Blick auf diese Wohnlage. "Entsprechend unterscheidet sich auch die Bebauung ganz erheblich von den Villen-Vierteln in direkter Nähe zur Wupper." Trotzdem zählen die Wohnviertel auf der rund 300 Meter hoch gelegenen Kuppe heute zu den begehrtesten Adressen in der Region.
Artikel vom 14.04.2020

An der Grenze: <strong>Dönberg</strong>
An der Grenze: <strong>Dönberg</strong>
An der Grenze: <strong>Dönberg</strong>
An der Grenze: <strong>Dönberg</strong>
An der Grenze: <strong>Dönberg</strong>
1

Die Historie des Dönbergs

Die Historie des Dönbergs

Man kann es sich gut vorstellen: Hier konnte eine Räuberbande überall gute Verstecke finden (Foto: Der Wuppertaler)

Woher der Name Dönberg ursprünglich stammt, liegt im Dunkeln. "Es wird vermutet, dass der Name aus der mittelhochdeutschen Wortwurzel 'tuom', ein frühes Wort für Dom, stammt und somit das Waldgebiet Dönberg als Besitztum der Kirchenstifte Rellingen oder Essen bezeichnet wurde", berichtet Thomas Kramer aus der Historie des Viertels. Bis in das Hochmittelalter war das Gebiet unbesiedelt, erst ab 1602 liegen Namenslisten mit der Erwähnung einzelner Gehöfte vor. "Allerdings wechselte das Land schon deutlich früher einmal den Besitzer: Im Jahr 1354 wurde das Gebiet vom Grafen von Hardenberg an das Herzogtum Berg verkauft. Auch dies ist bereits ein Beleg dafür, dass das Gebiet an der Grenze zwischen dem Rheinland und Westfalen liegt." Bis zur Besetzung des Rheinlandes durch Napoleon soll der Dönberg einer gefürchteten Räuberbande ein gutes Versteck geboten haben. "Ob dies der Wahrheit entspricht oder nur eine Erfindung war, mit der man die unzweifelhaft eher verschrobene Bevölkerung in der damaligen Einöde beschreiben wollte, lässt sich heute kaum mehr klären."

Schule und Kirche sind Kristallisationspunkte

Schule und Kirche sind Kristallisationspunkte

Die Kirchen am Dönberg waren wichtige Bezugspunkte bei der Besiedelung des Gebietes (Foto: Banffy).

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde auf dem Dönberg eine Schule eingerichtet und im Jahr 1846 die evangelische Kirche eröffnet. Im Jahr 1865 kam die katholische Pfarrkirche dazu und so etablierte sich Schritt für Schritt eine kleine Dorfgemeinde. "Der wesentliche Wachstumsschub setzte aber erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ein", berichtet Thomas Kramer aus den Annalen des Heimatvereins. "Die Mitgliederzahlen der beiden Kirchengemeinden geben darüber Aufschluss: Zwischen den Jahren 1940 und 1976 wuchs die Zahl der evangelischen Gemeindemitglieder von 1.600 auf 3.154, ähnliches lässt sich in der katholischen Gemeinde beobachten." Ein wesentlicher Wachstumsmotor der kleinen Dorfgemeinde war das Wirtschaftswunder der späten 1950er und 1960er Jahre. "In dieser Zeit entstanden viele der neuen Wohngebiete rund um den Dönberg. Die Stadtzentren von Wuppertal, Essen und Neviges waren gut belegt, wer ein Eigenheim neu errichten wollte, musste sich nach einer Alternative umsehen. Und der Dönberg lockte mit seinem hohen Freizeitwert vor allem besser betuchte Häuslebauer an. So lässt sich heute in den Wohnarealen am Dönberg häufig der klassische Baustil aus den 1960er und 1970er Jahren finden. „Ab den 1970er Jahren kam es groß in Mode, sein Haus in Fertigbauweise errichten zu lassen. Demzufolge finden sich auch hier einige dieser Exemplare wieder“, merkt Immobilien-Experte Thomas Kramer an.

Demokratisierung guten Wohnens

Demokratisierung guten Wohnens

Die weite Landschaft rings um den Dönberg macht das Wohnviertel so beliebt (Foto: Morty).

So ist der Dönberg ein Beispiel dafür, wie die Vorzüge des guten Wohnens in der Nachkriegszeit Schritt für Schritt für breitere Bevölkerungsschichten möglich wurde. "Wenn man sich mit der Historie der guten Wohnlagen in Wuppertal beschäftigt, springt das schon deutlich ins Auge", bestätigt Thomas Kramer. "In den Villengebieten am Briller Viertel, an den Barmer Anlagen oder im Zooviertel finden sich in der Gründungsphase in den dortigen Grundbüchern fast ausschließlich die Namen von Industriellen. Am Dönberg sind dann eher die leitenden Angestellten, Professoren der neu gegründeten Universität, Lehrer oder Beamte des gehobenen Dienstes als Bauherren verzeichnet." Heute leben rund 6.000 Menschen in dem Viertel, welches eigentlich gar nicht gerne zu Wuppertal gehören wollte. "Über eine lange Epoche zählte der Dönberg zur Gemeinde Neviges. Erst mit der Gebietsreform 1975 wurde das Wohngebiet - gegen den Willen vieler Einwohner - der Stadt Wuppertal zugeschlagen und gilt heute als Teil von Uellendahl-Katernberg." Geblieben sind die Vorzüge der Wohnlage auf einem Höhenzug: "Für viele Familien und für viele Senioren ist der Dönberg die bevorzugte Lage für ihr persönliches Wohndomizil. Denn Familien können die unbeschränkte Freiheit der Natur genießen und auch für viele Senioren ist diese Option des täglichen Spaziergangs an frischer Luft ein Stück Lebenselixier."