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Cronenberg – Hohlwege und Sensenlizenz

Die schweren Ochsenkarren, beladen mit Eisenerz, quälten sich die Waldwege hinauf zu den Schmieden und Schleifereien in Cronenberg. Über die Zeit entstanden tiefe Einschnitte im Gelände, die als Hohlwege bis heute zu den Erkennungszeichen der Landschaft rings um Cronenberg zählen. "Zu dieser Zeit besaß Cronenberg das Monopol, die Sensen zum Mähen der Wiesen im Umland zu schmieden", erläutert Immobilien-Experte Thomas Kramer und führt weiter aus: "So hat die Kleineisen-Industrie den Stadtteil Cronenberg ganz wesentlich geprägt und bis heute ist das Traditionsbewusstsein hier besonders stark ausgeprägt."
Artikel vom 11.11.2021

<strong>Cronenberg</strong> – Hohlwege und Sensenlizenz
<strong>Cronenberg</strong> – Hohlwege und Sensenlizenz
<strong>Cronenberg</strong> – Hohlwege und Sensenlizenz
<strong>Cronenberg</strong> – Hohlwege und Sensenlizenz
<strong>Cronenberg</strong> – Hohlwege und Sensenlizenz
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Unabhängigkeit hieß der Traum

Unabhängigkeit hieß der Traum

Das inoffizielle Wappen von Cronenberg mit dem bergischen Löwen und der Sense

"Der Widerstand gegen die Eingemeindung von Cronenberg war schon sehr stark", blickt der INCENTO-Immobilienexperte Thomas Kramer auf die jüngere Historie des südlichsten Stadtteils Wuppertals zurück. Im Jahr 1929 wurde Cronenberg dem neu entstandenen Städteverbund Wuppertal zugeschlagen. Die Alternativen – zum Beispiel ein vollständiger Anschluss an Remscheid – erschien den selbstbewussten Bürgern von Cronenberg als noch weniger zumutbar. "Knurrend akzeptierte man damals den Zusammenschluss mit Elberfeld und Barmen zur Stadt Wuppertal, auch wenn man bis heute stolz auf die 950-jährige Geschichte Cronenbergs verweist." Denn in einer Akte des Klosters Werden wird 'Cronberga' bereits im Jahr 1050 urkundlich erwähnt. "Die ursprüngliche Bedeutung des Namens wird vermutlich auf 'Krähenberg' oder 'Kranichberg' zurückzuführen sein", vermutet Thomas Kramer. Die größte Selbständigkeit erzielte das vom Kleinhandwerk geprägte Dorf unter der napoleonischen Besatzung. In dieser Zeit, genauer gesagt im Jahr 1808, erhielt Cronenberg den Status einer eigenständigen 'Commune' und 1865 sogar die Stadtrechte. "Wer heute nach Cronenberg zieht, sollte über diese Vorgeschichte Bescheid wissen. Denn auch wenn heute die Zusammengehörigkeit zu Wuppertal stärker geworden ist, bleibt doch Cronenberg aufgrund seiner topographischen Lage ein autarker Ort mit lebendigen Traditionen", empfiehlt Thomas Kramer eine Auseinandersetzung mit der Historie dieses Stadtteils. 

Spezialisiert auf die Sensen

Spezialisiert auf die Sensen

Der Manuelskotten zählt bis heute zu den Beispielen für die Schmiedekunst in Cronenberg.

Über Jahrhunderte hinweg entwickelte sich in Cronenberg die Kleineisen-Industrie. "Die natürlichen Gegebenheiten waren von Vorteil", führt Thomas Kramer aus. "Es konnte Eisenerz gefördert werden, der Wald bot genügend Brennstoff zur Verhüttung des Erzes und die Wasserkraft trieb die Hämmer und Schleifkotten an." Die Erzvorkommen waren allerdings nicht sehr ergiebig und so wurde schon frühzeitig Eisenerz aus dem Siegerland nach Cronenberg gebracht. "Zum Beispiel über die Kohlfurth an der Wupper. Und dann mit den Ochsenkarren den Berg hinauf. So entstanden die Hohlwege, die man heute noch bei Wanderungen in den großen Waldgebieten rings um Cronenberg entdecken kann." Das Geschäftsmodell war unter anderem durch ein Zunft-Monopol, das seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts an Cronenberg vergeben war, so attraktiv: "Die Cronenberger Kotten durften als einzige die Sensen schmieden und schärfen, mit denen im weiten Umland die Wiesen gemäht wurden. Alle Bauern nutzten die scharfen Klingen aus Cronenberg, um Futter für das Vieh zu mähen." Bis heute ist die Kleineisen- und Werkzeug-Industrie der führende Wirtschaftszweig in Cronenberg. "Die typische deutsche Mittelstands-Historie", merkt Thomas Kramer an. "Ausgehend von den früheren Schmieden und Schleifereien hat sich die Werkzeugt-Industrie entwickelt und kann aufgrund der langjährigen Branchenerfahrung bis heute auf den Weltmärkten große Erfolge verzeichnen."

Hoher Freizeitwert

Hoher Freizeitwert

Die ehemalige Bahntrasse des 'Samba' wird heute von Fahrradfahrern genutzt.

Wenn man nicht gerade eine Immobilie rund um den historischen Ortskern von Cronenberg erwirbt, kann man sich an frischer Luft, relativer Ruhe und einem hohen Freizeitwert des Umlandes erfreuen. "Das Problem im Zentrum von Cronenberg liegt darin, dass sich hier alle uralten Wirtschaftswege – heute natürlich ausgebaut als moderne Straßen – treffen und kein Platz für den Bau einer Umgehungsstraße vorhanden ist. Bei steigendem Individual-Verkehr sind die Staus dort natürlich vorprogrammiert." Aber in den Wohngebieten kann man sich an unberührter Natur erfreuen. "Häufig sind es nur wenige Schritte bis in die Felder und Wälder, die Cronenberg umgeben", weiß Thomas Kramer. Und für viele Radfahrer zählt die frühere Bahnlinie des 'Samba'-Express von Elberfeld kommend zu den wichtigsten Routen. "Hier kann man durch das Burgholz über die ehemalige Bahntrasse wunderschöne Radtouren unternehmen. Aber auch die Wanderungen durch das Kaltenbachtal sollte man sich nicht entgehen lassen." Wer eine Immobilie für die ganze Familie sucht, sollte Cronenberg in die engere Wahl ziehen. "Vor allem wem weite Blicke und die Nähe zur Natur wichtig sind, wird sich hier wohlfühlen", bestätigt der INCENTO-Immobilienexperte.