Medizinische Leistungen
Wunderwelt Mikrobiom
"Das Mikrobiom – also die Summe aller den Menschen besiedelnden Bakterien – ist ein faszinierendes, komplexes Wunder der Natur. „Und das es sehr bedeutsam für die menschliche Gesundheit ist, daran besteht in der medizinischen Wissenschaft kein Zweifel", führt Dr. Achim Brünger in das Thema ein. "Ohne Bakterien wären wir gar nicht lebensfähig“. Allerdings kommt es darauf an, welche Bakterien uns wo besiedeln. Und die Erforschung des Mikrobioms steckt noch in den Kinderschuhen, auch wenn inzwischen Wissenschaftler aus aller Welt auf diesem Feld forschen" ergänzt. Dr. Leufgens. „Unser Verständnis von den in und auf uns lebenden Bakterien hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach gewandelt. Sah man in ihnen früher ausschliesslich Krankheitserreger so zeigte sich zunehmend das wir auf viele Bakterien angewiesen sind“. Viele sind nützlich, helfen bei der Nahrungsverdauung, manche produzieren sogar Vitamine. Was sich auch gezeigt hat ist, dass dieses sensible Refugium durch Antibiotika und falsche Ernährung dauerhaft beeinträchtigt werden kann.
„Probleme mit der Darmflora fangen heute schon im Säuglingsalter an – unser Darm wird gleich nach der Geburt von Bakterien besiedelt – und welche das sind hängt davon ab ob wir auf natürliche Weise auf die Welt kommen und gestillt werden oder per Kaiserschnitt und ein Fläschchen bekommen" gibt Dr. Jüngerkes zu bedenken. Das Zusammenspiel von Bakterienkolonien ist darüber hinaus viel komplexer als gedacht – so gibt es beispielsweise ein „Quorum sensing“, ein Begriff aus dem alten Rom – Quorum bezeichnete eine ausreichende Mehrheit im Senat – was beschreibt das Bakterien in Abhängigkeit der Koloniegröße das Verhalten ändert. „Daher sind einige hundert Salmonellen kein Problem – ein paar tausend schon“ erklärt Dr. Leufgens. Signifikante Veränderungen des Mikrobioms sind daher in der Medizin für Diagnostik und Therapie von großer Bedeutung. Durch eine veränderte (Darm)flora kann das Immunsystem geschwächt werden, chronische Erkrankungen können die Folge sein und das allgemeine Lebensgefühl der Patienten leidet."
Artikel vom 17.12.2018